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Wie dicht sollen künftig die Häuser stehen?

Wie dicht sollen künftig die Häuser stehen?

Zwar gibt es bisher weder Pläne noch einen politischen Beschluss, trotzdem wird schon fleißig über ein Neubaugebiet entlang der Fuchshofstraße in der Oststadt diskutiert. Dabei gibt es einen Hauptstreitpunkt: Wie dicht sollen dort einmal die Häuser stehen?

Jetzt wird es ernst: Der Bauausschuss hat grünes Licht für den Ideenwettbewerb „Entwicklungsbereich Ost/Oßweil“ gegeben, den man sich immerhin 220 000 Euro kosten lässt. Fünf Büroteams – jeweils aus Stadt-, Landschafts- und Verkehrsplanern – haben nun den Auftrag, bis September Ideen für das riesige Gelände zwischen Oststraße, Oßweil, Fuchshof-, und Friedrichstraße nahe dem Jahn-Stadion zu sammeln.

Die Aufgabe ist nicht leicht. Das Gelände, auf dem sich heute der Sportpark Ost, Gärtnereien und Felder befinden, soll künftig einen „gleichberechtigten Dreiklang aus Sport, Wohnen und Grünflächen“ ermöglichen, so Martin Kurt, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Vermessung kürzlich vor Stadträten.

Neben der Größe des Areals machen vor allem die verschiedenen Nutzungen, Interessen und die bereits bestehende Bebauung, die Aufgabe besonders anspruchsvoll. Daher sollen verschiedene Fachleute, darunter auch ein Lärmgutachter, den Wettbewerb begleiten.

Folgende Vorgaben müssen die Planer unter anderem beachten: Der Sportpark soll nach außen geöffnet und in sich neu strukturiert werden. Der Berliner Platz braucht ein neues Gesicht und neue Grünflächen sind vorgesehen. Außerdem soll neben dem Stadionbad eine Sporthalle für die Oststadtschule gebaut werden. Nördlich der Fuchshofstraße und am Westrand Oßweils will die Stadtverwaltung ein neues Baugebiet.

Genau darüber wird jetzt schon fleißig diskutiert. Die Stadtverwaltung möchte ein Wohngebiet, das für sämtliche Einkommensschichten und Bevölkerungsgruppen etwas im Angebot hat. Bei der Wohneinheiten-Dichte schlägt die Stadt eine Orientierung an der bestehenden Bebauung im Umfeld vor: also etwa 100 bis 120 Einwohner je Hektar Bruttobauland (Baugrundstücke inklusive der zugehörigen Grün- und Verkehrsflächen).

Zum Vergleich: entlang des Alten Oßweiler Wegs beträgt die Dichte pro Hektar 71 Einwohner, am Westrand Oßweils 115 bis 130, bei den Wohnblocks in der Oststraße bis zu 150 Einwohner. Auf der Hartenecker Höhe sind es heute schon mehr als 120 Einwohner pro Hektar – und die Stadt rechnet damit, dass diese Zahl noch weiter ansteigt, wenn das Gebiet voll bebaut ist, weshalb in der jüngsten Vergangenheit immer wieder Kritik an der Bebauung in dem als Vorzeigeprojekt geltenden ehemaligen Kasernen- areals laut wird.

Roland Glasbrenner (Freie Wähler) ist der Vorschlag von bis zu 120 Einwohnern je Hektar für den Entwicklungsbereich Ost/Oßweil zu dicht. Er sieht in dem Gelände entlang der Fuchshofstraße ein eher hochwertiges Baugebiet, das seiner Meinung nach nicht unbedingt mit Geschossbau und kleinen Reihenhäusern zugestellt werden sollte.

Beides möchten Markus Gericke (Grüne) und Martin Kurt nicht ausschließen. Die fünf Planerteams haben diesbezüglich aber keine Vorgaben. Wichtig sei nur, dass sich die Bebauung einfüge.

Unklar ist auch, was die Planer aus der Idee der Waiblinger Straße als Verbindung zwischen Friedrich- und Schorndorfer Straße machen. In den Wettbewerbsunterlagen sind alle Voruntersuchungen und Überlegungen zu dieser Straße enthalten. „Uns liegt die Waiblinger Straße sehr am Herzen“, meinte dazu Reinhold Noz (CDU). Dieter Juranek, Architekt und Sozialdemokrat, bezeichnet das Wettbewerbsverfahren als „höchst komplex“, die Vorgaben seien „unheimlich weich und unheimlich offen.“ Hans Jordan (FDP) findet Sport und Grünflächen viel wichtiger als eine schnelle Ausweisung des Wohngebiets. Das sieht auch Glasbrenner so: „Die Wohnbebauung eilt nicht.“ Gleichzeitig ärgert er sich, dass sich der Wettbewerb um mehrere Monate verschoben hat und sich damit der Bau der Oststadthalle verzögert. Elga Burkhardt (Lubu) sieht in dem Entwicklungsgebiet das letzte große Areal, auf dem sich die Planer austoben können.

Quelle: LKZ